Hessischer Rundfunk (Hessen)
'Demokratie heißt .... Ja, was eigentlich? Alle paar Jahre wählen gehen - oder geht da noch mehr? Können Bürgerinnen und Bürger noch mehr mitbestimmen? Und würde das Entscheidungen manchmal sogar besser machen? Viele reden in diesem Zusammenhang schon seit einiger Zeit über Bürgerräte. Die gibt es immer öfter. Weltweit; auch in Deutschland, in Hessen, in Frankfurt und in Darmstadt. Die, die daran teilnehmen, sind ziemlich begeistert davon. Aber können Bürgerräte unsere Demokratie tatsächlich besser machen? Und können sie - wie Teilnehmende sagen - uns als Gesellschaft sogar wieder näher zusammenbringen?'
Pars pro toto: stijlfiguur waarbij men een gedeelte van een object noemt wanneer men het hele object bedoelt.
'Von der „Schönheit des Bürgerrates“ schwärmte die Teilnehmerin einer „Citizens‘ Assembly“, wie Bürgerräte in Irland heißen: Weil man nicht nur ja oder nein sagt, sondern 99 ausgeloste Irinnen und Iren miteinander sprechen. Zum Beispiel Finbarr, der bis dahin Homosexuelle verabscheute, mit Chris, der schwul ist. Irland hat schon einige stark umstrittene Themen wie die „Homo-Ehe“ oder das Recht auf Abtreibung in Bürgerräten beraten und dann per Volksentscheid neu geregelt. Der irische Weg - an dem es in Irland auch Kritik gibt - ist ein Schwerpunkt in Folge 2 von „Pars pro toto“. Es geht aber auch um den ersten vom Bundestag beauftragten Bürgerrat "Ernährung im Wandel", der von Anfang an zwischen Ampel und Teilen der Opposition umstritten ist.'
'„Wir werden überrollt mit Anfragen aus dem Ausland“, sagt Anna Stuers, die Ständige Sekretärin für den „Permanenten Bürgerdialog in Ostbelgien“. Denn: Hier, in der kleinen „Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien“ gibt es den ersten ständigen Bürgerrat. Der bestimmt selbst, womit sich die immer wieder neu ausgelosten Bürgerinnen und Bürger in den Bürgerversammlungen befassen. Die dann der Regierung dieser kleinen Gemeinschaft Empfehlungen geben, auf die sie dann entweder annimmt, ablehnt oder mit Änderungen verwirklicht. Beide - Bürger wie Regierende - sind von diesem System überzeugt. „Das großartige an Bürgerräten ist: sie verwandeln Wähler in Bürger, die fähig sind, über gemeinsame Entscheidungsfindung nachzudenken“, sagt David van Reybrouck, der diese Art Bürgerrat mitentwickelt hat.'
'Der Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel, so skeptisch sehen es viele, kommt viel zu langsam voran. Die Stimmung scheint sogar zu kippen, je mehr die Maßnahmen Gewohntes zu gefährden scheinen: Die Gasheizung, den Diesel, den Urlaubsflug, das preiswerte Steak. Stattdessen mehr E-Mobilität, erneuerbare Energien, Wärmepumpen - all so etwas stößt auch auf Widerstand. Manch ein Politiker tritt da lieber auf die Bremse, um wiedergewählt zu werden. Wäre ein Bürgerrat die Lösung, in dem Bürger selbst Empfehlungen erarbeiten? Spoiler: So einfach ist es nicht. Aber er kann nützlich sein. Es ist eben komplex, sagt auch die Wissenschaft.'
Zie ook: